Im Februar belief sich die durchschnittliche Darlehenshöhe, die Kreditnehmer für ihre Immobilienfinanzierung aufnehmen, auf 280.000 Euro. Damit hat sie sich innerhalb eines Monats um 8.000 Euro erhöht. Dies teilt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, anhand des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) mit.

Darlehenssumme niedriger als in Vorjahren

Verglichen mit den Vorjahren bewegen sich die Darlehenssummen allerdings weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Nicht zuletzt aufgrund von schnell gestiegenen Zinsen könnten sich viele Immobilienkäufer nicht mehr so hohe Kredite leisten wie noch vor zwei Jahren, so Michael Neumann.

Tilgungssatz geht weiter zurück

Die Stimmung am Immobilienmarkt bezeichnet der Vorstandsvorsitzende von Dr. Klein nach wie vor als angespannt. Für viele Bau- und Kaufinteressierte seien die Preise für Immobilien immer noch zu hoch. Hinzu kämen häufig nicht unerhebliche Aufwendungen für Handwerker und Bauexperten. Wer sich momentan den Traum vom Eigenheim erfüllen möchte, setztet auf verschiedene Optionen, um die monatlichen Finanzierungskosten gering zu halten – wie den anfänglichen Tilgungssatz.

Laut Angaben von Dr. Klein liegt der anfängliche Tilgungssatz bei Erstfinanzierungen seit vier Monaten unter 2%. Die leichte Abwärtsbewegung dauert an. Im Februar betrug der Satz für eine Anfangstilgung durchschnittlich 1,93% und ist damit so niedrig wie seit Mai 2012 nicht mehr. Auch immer mehr Kreditinstitute würden wieder Anfangstilgungssätze von unter 2% akzeptieren, so Michael Neumann, sofern der Darlehensnehmer eine gute Bonität vorweisen kann.

Zinsbindungen wieder leicht gestiegen

Im Februar sicherten sich Darlehensnehmer die aktuellen Zinsen im Schnitt für zwölf Jahre und zehn Monate. Damit erhöhte sich der Zeitraum der Zinsbindung gegenüber Januar um zwei Monate. Eine lange Zinssicherung könne auch bei gestiegenem Zinsniveau von Vorteil sein, insbesondere dann, wenn Kreditnehmer planbar kalkulieren und die Restschuld so gering wie möglich halten wollen, wie Michael Neumann ausführt. Zudem würden die Aufschläge für lange Zinsbindungen, die Kreditinstitute als Risikoaufschlag einpreisen, momentan recht gering ausfallen.

Standardrate bei 1.483 Euro

Die sogenannte Standardrate für ein beispielhaftes Darlehen von 300.000 Euro Kreditsumme bei 2% Tilgung, 80% Beleihungsauslauf sowie zehn Jahren Zinsbindung betrug im Februar 1.483 Euro. Wie die Daten von Dr. Klein zeigen, hat sich die Rate seit Anfang 2022 von 828 Euro im Januar bis hin zu zwischenzeitlich 1.518 Euro im November entwickelt.

Rückläufiger Beleihungsauslauf

Der fremdfinanzierte Anteil am Beleihungswert der Immobilie lag im Februar bei 82,08% und ist somit wieder deutlich niedriger als noch im Januar (83%). Verglichen etwa mit dem Jahr 2010, als der Beleihungsauslauf unterhalb der Schwelle von 80% gelegen hatte, bewegt er sich aktuell aber noch auf einem hohen Niveau.

Geringes Interesse an Forward-Darlehen

Bleibt noch der Blick auf die Forward-Darlehen. Laut Michael Neumann ist die Nachfrage derzeit sehr gering. Der Anteil von Forward-Darlehen am Gesamtfinanzierungsvolumen hat von Januar auf Februar um minimale 0,17% zugenommen und liegt aktuell bei 3,29%. Der Anteil von KfW-Darlehen lag im Februar bei 4,79%. (tk)

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