Ein Artikel von Michael Kind, AssCompact

Das deutsche Gesundheitssystem steht immer wieder im Mittelpunkt der Diskussion. Sowohl die GKV als auch die PKV stehen vor Herausforderungen. Für Versicherungsmakler ist insbesondere die private Krankenversicherung einer der wichtigsten Bausteine im Portfolio, auch wenn dort gesetzliche Krankenversicherungen mittlerweile ihren Platz gefunden haben.

Gleichermaßen gibt es schwierige und vielfältige Fragestellungen in dem Bereich. AssCompact greift deshalb in einem Sonderthema sowohl Vertriebschancen als auch problematische Sachverhalte auf. Neben der privaten und betrieb­lichen Krankenversicherung rückt dabei auch die Pflegezusatzversicherung in den Fokus.

Die verschiedenen Facetten der PKV

Der Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. hat in seinem Zahlenreport für das Jahr 2022 stolz verkündet, dass sich die PKV im Wachstum befinde – die Zahl der Privatversicherungen lag 2022 bei 37,81 Millionen und betrug damit knapp 600.000 mehr als im Vorjahr. Und: 145.500 Menschen sind von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung gewechselt. Umgekehrt waren es lediglich 115.900. Doch sind die Entwicklung und die Zukunft der PKV wirklich so positiv zu bewerten? Damit beschäftigt sich der auf dem Gebiet der Krankenver­sicherung erfahrene Versicherungsmakler Peter Przybilla von Hengstenberg & Partner.

Übrigens schreibt Hans-Ludger Sandkühler in dieser Ausgabe in seiner regelmäßigen Kolumne auf den Seiten 82 und 83 ebenfalls über die Aufklärungspflichten eines Versicherungsmaklers bei der PKV-Vermittlung.

Doch nur mit dem Blick auf Deutschland ist das Thema PKV noch nicht fertig behandelt. Zum Beispiel stehen Unternehmen bei Auslandseinsätzen ihrer Mitarbeiter vor der Frage, wie diese auch grenzübergreifend zuverlässig abge­sichert sind. Eithan Wolf, CEO der Auslandskrankenversicherung PassportCard, erklärt, wie man bei jener Fragestellung sicher und problemorientiert vorgeht.

Wichtiger Part für Versicherer und Versicherungsmakler sind weiterhin die Krankenzusatzversicherungen. Immer beliebter wird dabei vor allem die Zahnzusatzversicherung, wie auch die Zahlen des PKV-­Verbands bestätigen. 2021 hatten 17,8 Millionen Deutsche einen Zahnschutz abgeschlossen. Die Mannheimer astra Versicherung schaut in einem Gastartikel aber nicht auf die Abschlusszahlen, sondern erklärt, wie sie sich um eine möglichst effiziente Schadenregulierung bei Zahnzusatzversicherungen bemüht.

Die betriebliche Kranken­versicherung im Aufwind

Nachdem Versicherer und Vermittler zunächst auf Erfolge bei der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) haben warten müssen, hat sich dies seit geraumer Zeit geändert. Diese erfreue sich laut PKV-Zahlenbericht einer immer größeren Beliebtheit. 2022 gab es 22.300 Arbeitgeber in Deutschland, die eine solche anboten – ein Anstieg von 22,5% zum Vorjahr. Die Zahl der versicherten Arbeitnehmer ist im Vergleich zu 2021 ebenfalls gewachsen. Mittlerweile nutzen 1,76 Millionen Deutsche das Angebot einer bKV. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind Unternehmen auf der Suche nach interessanten Benefits für ihre Angestellten und für solche, die es werden sollen. Ein bKV-Angebot kann hier die Attraktivität des Arbeitgebers steigern, wie Sascha Marquardt von der Hallesche Krankenversicherung mit einem Fokus auf kleine und mittelständische Unternehmen aufzeigt.

Gesetzliche Krankenver­sicherung: Potential für Makler

Nicht fehlen darf außerdem ein Blick auf die GKV, denn auch diese wird von Versicherungsmaklern vielleicht nicht in der Breite, aber dennoch vermittelt. Lange Zeit galt dies noch als verwunderlich, aber ein Großteil der Bevölkerung ist in der GKV und daher spricht dies für ein großes Potenzial auch für Maklerbetriebe. Meik Ehlert, seines Zeichens Bereichsleiter Vertrieb bei der DAK-Gesundheit, zeigt denn auch die Vorteile einer Kooperation zwischen Maklern und der GKV auf.

Das Problemkind Pflege

Abgerundet wird das AssCompact Sonderthema Kranken- und Pflegeversicherung mit der Pflegezusatzversicherung. Seit Beginn der Demographie-Diskussion und spätestens mit der Corona-Pandemie wird regelmäßig über das Thema Pflege diskutiert. Die Menschen werden älter, die Fachkräfte weniger. Die Kosten bei einer Pflegebedürftigkeit können von der gesetzlichen Pflegeversicherung allein nicht gedeckt werden. Private Vorsorge tut not. Doch die private Pflegezusatzversicherung wird immer teurer – zwei Umstände, die sich zwangsläufig beißen. Benno Schmeing von der Süddeutschen Krankenversicherung versucht, einen Lösungsansatz für das Problemkind Pflege herauszuarbeiten.

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Source: ImmoCompact